Perle des Bröltals
Ruppichteroth – die Perle des Bröltals. Mit Recht lieben wir unsere landschaftlich reizvoll gelegene Gemeinde und finden sie schön - eine Landschaft, die einlädt aufzutanken und sich zu erholen. Aber nur wenige Ruppichterother Bürgerinnen und Bürger wissen, was es mit der Bezeichnung „Perle des Bröltals“ auf sich hat.
Ruppichteroth – die Perle des Bröltals. Wer in Ruppichteroth lebt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit schon einmal über diesen Ausspruch gestolpert. Wenn wir uns umschauen in unserer Gemeinde, scheint dieses Urteil berechtigt. Wir sehen eine abwechslungsreiche Landschaft: Wiesen, Felder, bewaldete Höhenzüge, Täler mir glasklaren Bächen. Und in diesen glasklaren Bächen verbirgt sich möglicherweise das Rätsel um die Perle des Bröltals.
Diese Bäche waren die Heimat der Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera). Bereits im Mittelalter sind sie in der Bröl belegt. Ihre Perlen waren damals den ortansässigen hohen Ständen vorbehalten. Normalsterblichen drohten drakonische Strafen (z. B. Abhacken der Hand), wenn sie sich eine Perle unrechtmäßig aneigneten. Bis ca. 1930 wurde die Flussperlmuschel vor allem in der Nähe von Herrnstein und Felderhoferbrücke nachgewiesen.
Von vor 300 Jahren sind Perlmuschelbänke mit mehr als tausend Tieren pro Quadratmeter bekannt. Heute ist diese größte Süßwassermuschel vom Aussterben bedroht. Industriebedingte starke Flusswasserverschmutzungen haben dazu beigetragen, dass ihnen die Lebensgrundlage, sehr sauberes Wasser, entzogen wurde. Schon seit geraumer Teit gibt es in der Region kaum noch Industrieeinleitung, aber eine intensive landwirtschaftliche Nutzung bachnaher Flächen, Überdüngung, Versandung oder Abwassereinleitung verhindern eine Wiederherstellung vorindustrieller Zustände.
Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels: Seit fast 20 Jahren arbeiten das Umweltministerium NRW und engagierte Naturschützer daran, die Wasserqualität weiter zu verbessern. Die Wiedereinbürgerung des Lachses und kleine Erfolge dieses Projekts machen Hoffnung, dass auch andere empfindliche Wasserbewohner eine Zukunft im Bröltal haben könnten. Sollte eine Wiederansiedlung der Flussperlmuschel irgendwann einmal gelingen, führt Ruppichteroth dann seinen Namen zurecht – Perle des Bröltals.