Schweigemarsch 
Gedenken - Lernen - Wachsamsein


Wie in vielen anderen Orten Deutschlands wurde auch in Ruppichteroth die Synagoge in der Wilhelmstraße in Brand gesteckt. Dies war der sichtbare Auftakt zur fürchterlichen Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Minderheit in Deutschland und so auch in Ruppichteroth. Dabei handelte es sich bei dieser Minderheit um Deutsche, die ihr Deutschland und auch ihr Ruppichteroth liebten, nur, dass sie etwas Anderes glaubten als die Mehrheit.

 Die Erinnerung an die Reichspogromnacht ist ein wichtiges Zeichen wider das Vergessen und die Gleichgültigkeit, ist Erinnerung an die Opfer, an zerstörtes Leben und für immer vernichtete Weltgüter.

Doch Gedenken ist keine Momentaufnahme. Gedenken muss lebendig sein. Die Begegnung und der Umgang mit den Geschehnissen der Vergangenheit muss in unseren Alltag einfließen. Auch jetzt in der Gegenwart mit Bezug zu den aktuellen Geschehnissen in der Ukraine, in Palästina, im Libanon und in Israel fühlen wir den Schmerz. Wir in Ruppichteroth möchten den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern sagen: Ihr seid nicht allein! Wir beten für Euch und eine friedlichere Welt! Auf das Eure Angehörigen endlich befreit werden und jede Form von Terror ein schnelles Ende findet in Nahost, der Ukraine und Russland.

 Um uns allen diese wichtige Aufgabe bewusst zu machen, laden wir Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Ruppichteroth ein zu einem

 Schweigemarsch

am Samstag, den 9. November 2024.

 Wir treffen uns um 19.30 Uhr in der katholischen Kirche in Ruppichteroth zu einer kurzen Einführung.

Anschließend gehen wir ca. ab 20:00 Uhr zu zwei ehem. Häusern von jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern: dem Haus der Familie Regensburger (Burgplatz 3) und dem Haus der Familie Isaak (Mucher Str. 31), wo in Kurzvorträgen über die Schicksale dieser Familien informiert wird. Das Haus der Fam. Isaak diente neben seiner Funktion als Wohnhaus nach 1940 auch als 
Ruppichterother „Judenhaus“, d.h. hier wurden die noch verbliebenen jüdischen Bewohner zwangseingewiesen und mussten hier auf ihre Abholung ins KZ oder – als Zwischenstation – ins Lager Much warten.

Nach den Vorträgen an den beiden Häusern gehen wir gemeinsam über die Marktstraße, vorbei an weiteren ehemaligen Häusern der jüdischen Familien, zur ehemaligen Synagoge in der Wilhelmstraße, wo wir mit einer Kranzniederlegung und einem Gebet den Schweigemarsch beenden.

 

Organisation: Die Gemeinde Ruppichteroth, in Zusammenarbeit mit bilderbuch-ruppichteroth.de (Wolfgang Eilmes) und den beiden Kirchengemeinden.

Es laden ein:

 Der Bürgermeister

Der Bürgerverein Ruppichteroth

Die Katholische Kirchengemeinde und die Evangelische Kirchengemeinde